Und plantsch mit mir im Potpourri
Montag, 30. März 2009
Sempacherkrieg


Im Juli des Jahres 1386

SEMPACH, Schweiz


"Ach richer Christ vom Himmel, durch dinen harten Tod hilf uns armen Sündern us dieser Schmach Angst und Not, hilf und thu uns biston! Hilf uns Land und Lüt in Schirm und Schützung erhalten."
"Amen."
Stärker als zuvor wehte der Wind wieder über das weite, flache Feld. In seiner klobigen Rüstung lag nun viel zu lange schon der tote Österreicher vor den beiden Soldaten auf der Wiese. Der Gestank des Todes, welcher dem ganzen Feld scheinbar ein Grau und Schwarz, wie von all dem Hass und der Qual heraufbeschworen, verpasste, löste sich mit jeder Leiche, die sie wegtransportierten. Darüber waren sie froh.
"Bis anhin, gibt es Keinen mehr.", sprach der Soldat als Anschluss an das Gebet. Sein Kamerad beugte sich erneut herunter. Trotz des Gestankes von abgetrennten Gliedmaßen und menschlichen Ausscheidungen, versuchte er wie bei jedem anderen Gefallenen die Kilos der Rüstung vom Körper zu trennen. Welch eine Anstrengung war es sonst, die leblosen Körper fort zu schaffen.
"Die Sanität kam von Beginn weg zu spät. Endalarm hätt früher ausgegeben solln."
"Bachab schicken. Mir schleifen ihn. Er ist der Letzt." Und so ließen sie ihm seine Rüstung. Packten ihn an seinen Füßen und zerrten ihn zu den Anderen. Am Rande des Felds an einem kleinen Weg war die helvetische Mundart schon ausgiebiger zu hören. Auch ohne Uniform erkannte man also so die Eidgenossen sofort.
"Die Bise wird nich nachlassen. Nich bis die Letzschten aufhörn harzig us angriffig zu gebären."
"Der Herzög ist töd ... "
"... awo die Habschburger san us unterlege!"

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